Artikel im Otto-Versand Magazin: Stimmt’s oder stimmt’s nicht? Beziehungsmythen auf dem Prüfstand
Am 08. Feburar 2016 veröffentlichte Otto-Versand in seinem Magazin einen Artikel über Beziehungsmythen. Es wurden 6 unterschiedliche Beziehungsmythen vorgestellt und eine davon erläutere ich, nämlich: „Man sucht sich immer Partner, die den eigenen Eltern ähnlich sind“.
Es folgt ein Auszug des abgetippten Artikels sowie Bilder im Anschluss:
Wir alle haben diese bestimmten Bilder im Kopf von der perfekten Beziehung. Von romantischen Abendessen im Kerzenschein, dem gemeinsamen Einschlafen Arm in Arm und von dem einen Menschen, mit dem wir einfach alles teilen können.
Disney und Hollywood vermitteln uns seit jeher das vermeintliche Idealbild der wahren Liebe. Doch Liebe ist komplex und individuell und Beziehungen längst nicht immer so rosarot wie uns das die Filmindustrie vermitteln möchte. Unsere Wünsche und Erwartungen an unser eigenes Liebesmärchen werden nicht immer voll erfüllt. Häufig stellt sich daher Frustration ein und man fragt sich: „Ist meine Beziehung überhaupt normal?“. Wir haben mit sechs Beziehungsexperten über gängige Liebes-Irrtümer und Beziehungs-Weisheiten gesprochen, um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Außerdem haben sie uns wertvolle Tipps verraten, die uns helfen sollen, den Beziehungsalltag mit all seinen Höhen und Tiefen erfolgreich zu meistern.
Mythos #5: »Man sucht sich immer Partner, die den eigenen Eltern ähnlich sind«
Paartherapeutin Doris Jeloucan
Ja das stimmt. Allerdings ist das unbewusst. Das heißt, auch wenn Sie jetzt sagen: „Ich habe darauf geachtet, dass mein/e PartnerIn nicht so ist wie mein/e Vater/Mutter werden Sie jedoch schon bemerkt haben, dass Sie sich oft so fühlen wie in Ihrer Kindheit: klein, verlassen, beschämt, unterdrückt, ängstlich…
Die Imago Paartherapie geht davon aus, dass wir uns PartnerInnen suchen, die die besten und schlechtesten Eigenschaften unserer Eltern besitzen sowie uns ähnliche Botschaften senden und uns damit auch ähnliche Erfahrungen machen lassen.
Deshalb hat man oft von Anfang an das Gefühl, man kennt sich schon ewig, der andere könnte einen blind verstehen und man führt stundenlange Gespräche. Das macht Sinn, denn man kennt ja seine Eltern schon ein Leben lang. Im Laufe der Beziehung, meist nach ca. 18 Monaten, beginnt man, die rosarote Brille abzunehmen und auch die negativen Anteile der Eltern im Partner zu erkennen und der Machtkampf beginnt.
Warum tun wir uns das an, warum bleiben wir so lange und ziehen nicht einfach weiter? Weil das Hirn instinktiv weiß, dass wenn wir die aufkommenden Paarkonflikte meistern, können wir gleichzeitig auch alte Kindheitsverletzungen heilen und verlorene Selbstanteile, die uns aberzogen wurden, wieder zurückgewinnen. Es geht nicht darum, sich mit dem Partner zu vervollständigen, sondern zwei vollständige Menschen durch eine Partnerschaft zu kreieren, indem man sich gegenseitig heilt und wächst. Bleibt man aber im Machtkampf stecken und investiert nicht in Beziehungsarbeit, so wird man immer frustrierter werden und sich immer mehr unverstanden fühlen und manchmal die Beziehung sogar beenden.
Leider nimmt man seinen Rucksack mit Kindheitsverletzungen zur nächsten Beziehung mit und kreiert damit wieder die gleichen Dynamiken. Deshalb ist mein Tipp: seien Sie mutig. Entscheiden Sie sich, diesen Rucksack auszupacken und auf den Tisch zu legen. Damit kommt auch Ihre nächste Beziehung automatisch auf eine bewusstere Ebene und Sie hören auf, sich in frustrierende Machtkämpfe zu verstricken, sondern beginnen einen echten Dialog.
Mehr dazu erfahren Sie auch in meinem Beziehungstraining.
© Otto-Versand Magazin
Hier geht es zum original Artikel auf Otto-Versand Magazin.
Wann wurde der Artikel veröffentlicht?
Am 08. Februar 2016 beim Otto-Versand Magazin-Blog.